Die Doppelmoralistin und "moralische Instanz"

Die Erklärung von Alice Schwarzer, sie hätte aus Angst vor „Verfolgung“ und politischer „Hatz“ Geld in die Schweiz gebracht ist unerträglich. Ihre Lamentiererei über „Denunzianten“ ist mehr als peinlich. Sie, die sich immer gerne als moralische Instanz gesehen hat, wundert sich, das mit ihrer Selbstanzeige und einer Nachzahlung nicht alles vom Tisch ist. Sie beklagt, dass man Rufmord gegen sie betreiben würde. Gerade sie, die oft Behauptungen ohne Belege gegen aundere aufgestellt hat. Ihr Fall könnte jetzt den Unmut der Bevölkerung so weit getrieben haben, dass man das juristische Instrument der Selbstanzeige abschafft. Sie führt sich auf wie eine Päpstin unter Feministinnen, die von ihrer eigenen Unfehlbarkeit überzeugt ist und ihre Selbstbezogenheit kennt kaum Grenzen.

Hier ein Artikel von n24.de

Der Fall Alice S. oder: kein Puffgänger nirgends

Oje, Alice – Doppelmoral steht niemandem gut, besonders Medienapostel leiden unter dem Verlust des Heiligenscheins. (Foto: DPA)

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Alice Schwarzer ist eine Steuerhinterzieherin. Noch fataler als die abgegoltene Tat sind die aberwitzigen Rechtsfertigungsversuche der Täterin.

Auf ihren Titel „moralische Instanz“ war Alice Schwarzer stets ebenso stolz wie auf ihre Popularitätswerte. 83 Prozent der Deutschen kennen die Feministin. Die Sendungsbewusste ist ein besonderes Exemplar des Egogooglers. Sie lässt ihren Bekanntheitsgrad regelmäßig und hochvalide vom ehrwürdigen Allensbach-Institut erfragen, im Auftrag „ihrer“ Zeitschrift Emma. Vielleicht lässt sie das ja besser ab sofort.

Seit Sonntag muss Frau Schwarzer damit leben, dass die, die sie kennen, etwas zu sagen haben über Millionen, die sie auf einem Schweizer Konto deponiert, und über die Zinsen, die sie seit den Achtzigern nicht versteuert hat. Sie muss damit leben, dass aus dem 83-prozentigen Bekanntheitsgrad, der sie gerade noch so stolz machte, nun echte Menschen werden. Männer, ja: und auch Frauen, denen leider herzlich egal ist, dass die Alice Schwarzer, die sich stets omnipräsent, eloquent und laut einmischt, auf ihrem Schwarzgeldkonto still und leise Ordnung schaffen wollte.

Frau Schwarzer versteht die Welt nicht mehr, die sie sonst bis in den kleinsten gesellschaftspolitischen Winkel erklären kann. Ihr Fall sei doch bereinigt. Mit einer 200.000 Euro-Nachzahlung plus Säumniszinsen habe sie „ihren Fehler wieder gut gemacht“. Warum wird sie, die Frau mit der juristisch blütenreinen Weste, vor ein Volksgericht gezerrt? Muss sie damit leben, dass die Mehrheit der Deutschen so gar nichts von einer Selbstanzeige versteht oder verstehen will?
Dass die Masse der Deutschen, die repräsentativ angibt, Frau Schwarzer zu kennen, nun urteilen und verurteilen will.

Mordet die Mehrheit der Deutschen, die Schwarzer ihren Titel als moralische Instanz aberkannt hat und sie schlicht Steuerbetrügerin nennt, ihren Ruf? Oder sitzen die Rufmörder beim „Spiegel“, wie Schwarzer selbst verkündet.

Die Überbringer der bösen Nachricht, die Spiegel-„Denunzianten“, wie die empörte Delinquentin sie nennt, hatten sicher nicht die „von Emma angezettelte Kampagne gegen Prostitution“ im Visier. Keine Puffgänger oder Bordellbesitzer haben die Verfehlungen der gefallenen Ikone veröffentlicht, sondern Gutverdiener, die nach guter Auflage gieren, um weiter gut verdienen zu können.

Alice Schwarzer muss sich nun wie so viele vor ihr einem Prozess stellen, den die deutsche Gesetzgebung nie vorgesehen hat. Die Generation Mausklick sitzt zu Gericht und urteilt schnell, hart, selten fair, bisweilen eklig. Die ARD hat ihre Online- Kommentarfunktion zur Steuersache Schwarzer in Rekordzeit geschlossen. Und dass ausgerechnet „Frauenversteher“ Kachelmann per Twitter seinen „Brechbecher auf die Opferin Schwarzer erhebt“, ist – um in seinem Jargon zu bleiben – zum Kotzen.

Verlassen wir diesen Nebenkriegsschauplatz und kommen zum traurigen Kern des Falls der Alice S.
„Ich habe meinen Steuerfehler wieder gutgemacht“, verkündet sie in eigener Sache. Und dabei einen guten Schnitt, weil die strafbefreiende Selbstanzeige nur nach den hinterzogenen Steuern der letzten zehn Jahre verlangt, auch von Alice Schwarzer, deren Millionen schon seit 30 Jahren in der Schweiz lagerten. Aber noch etwas will die fragwürdige Selbstanzeige von ihren Nutzern. Tätige Reue! Tätige Reue?

Alice Schwarzer lamentiert viel, bedauert wenig und bereut nichts. Zu Recht macht ihr Pamphlet „In eigener Sache“ Freund und Feind fassungslos. Unerträglich ihre Erklärung, aus Angst vor politischer „Hatz“ im Deutschland der 80-iger Jahre zur Steuerflüchtigen geworden zu sein. Das klingt nach Nazis und nach Exil.

Die Veröffentlichung ihrer Steuersünden ist nicht mehr rückgängig zu machen. Alice Schwarzer, die Wortgewaltige, aber hat es in der Hand, nach ihren Schwarzgeldkonto-Ständen auch ihre Haltung zu korrigieren. Sie war eine Steuertäterin und ist keine Opferfrau.

Einen großen Dienst hat die Streitbare der deutschen Gesellschaft allerdings schon jetzt erwiesen. Zum ersten Mal in ihrem Leben beiläufig und unfreiwillig. Die längst überfällige Abschaffung der Selbstanzeige ist so populär wie nie zuvor. Noch in diesem Jahr könnte die Große Koalition endlich reinen Tisch machen und ein Gesetz schaffen, in dem die Strafe des Steuerbetrugs wichtiger ist als klammheimlich einkassiertes Geld des Steuerbetrügers.

Und Alice S.? Schon wieder klingt ihre hastig ins Leben gerufene Stiftung allzu sehr nach Rechtfertigung. Sie sollte die Million besser in die Entschädigung der deutschen Steuerzahler investieren – indem sie die Subventionen für ihren Kölner Frauenturm an die Staatskasse rückerstattet. Denn die Deutschen hat sie gleich zweimal betrogen: durch Steuerhinterziehung und durch Subventionserschleichung.

von Christiane Jörges, N24

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Hier noch zwei Kommentare.
05.02.2014 von dreiradfahrer

Also ich muss leider zugeben, dass ich mich richtig „reinfreue“ was da mit der „schönen Alice aus dem Wunderland“ gerade passiert. Natürlich ist meine Freude falsch und ich fahr‘ dann gleich nach Limburg. Vielleicht finde ich den H.v.E. und lass ich mir vergeben.

Aber mal Spass beiseite; warum streuben sich die C-Parteien in der GroKo so gegen die Abschaffung des „Ablasshandels“ für Steuerbetrüger? Die – nach meiner Meinung – dumme Ausrede bezüglich der Milliarden die ihnen dadurch zusätzlich zufliessen glauben die doch sicher selbst nicht! Natürlich wäre Böse, wer da Schlechtes denkt!
Warum bohrt Ihr N24-Redakteure da nicht mal nach?
Schönen Tag!

05.02.2014 von Theon

Es , steht kein Stein mehr auf den anderen. Frau? Schwarzer Sie reden von Rufmord, in Ihren Kreisen sind Worte wie Rufmord gleich Referenzen.! Fahren Sie 3 Monate , in ein 7 Sterne Hotel nach Dubai und nehmen anschließend ein hochdotierten Job z.B. , bei einer Hoeneß AG an. Freunde, Freundinnen und vor allem Anhänger werden Ihr Bankkonto und Ihr Leben bereichern. Ich werde mein arbeitsreiches Leben wohl in Armut fristen. Ich weiß habe wohl was falsch gemacht. Habe mit 8 Jahren eine Badehose geklaut , wurde von meinem Vater windelweich geprügelt, nein nicht weil ich die Badehose geklaut habe , sondern weil ich zu Blöd war mich erwischen zu lassen. Mein Vergehen, liegt jetzt 42 Jahre zurück. Hoffe ist verjährt.!!!

http://www.n24.de/n24/Kolumnen/Christinane-Joerges-Berlin-intern/d/4230954/der-fall-alice-s–oder–kein-puffgaenger-nirgends.html

Gruß Hubert