So ist sie eben die Schwarzer

Sie teilt bei anderen aus, man denke an Kachelmann, und wenn es um sie selbst geht, dann ist sie die Mimose, die Empfindsame, gegen die man eine Kampagne anzettelt. Da zetert die Vorzeige-Moralistin dann „Rufmord“, „Dammbruch“, ja sogar „Hexenjagd. Schwarzer redet von einem Fehler. Ein Fehler passiert einem, den macht man nicht absichtlich. Den Fikus betrügen macht man aber absichtlich. Da von einem Fehler zu sprechen ist eine nicht zulässige Beschönigung und Verharmlosung. Ein Betrug ist kein Fehler. Jetzt geißelt sie die Medienlandschaft und spricht unter anderem von Rufmord. Und wie war das bei Kachelmann Frau Schwarzer?

Auszug aus dem Tagesspiegel.
Voriges Jahr mag es Schwarzer zu heiß geworden sein, andauernde Berichte über den Ankauf von Steuer- CDs, der Fall Hoeneß: Deutschlands Vorzeigefeministin zeigte sich beim Finanzamt an, zahlte für zehn Jahre 200000 Euro Steuern und Zinsen nach und sagt: „Das Konto war ein Fehler. Den bedaure ich jetzt.“

Doch Alice Schwarzer wäre nicht Alice Schwarzer, ließe sie es beim Eingeständnis eines Fehlers bewenden.
Die Frau, die Jörg Kachelmann öffentlich noch einen Vergewaltiger nannte, als das Gericht den Wettermann schon nicht mehr rechtlich belangte, die ihre Nachfolgerin an der Spitze der Zeitschrift „Emma“ öffentlich der Unfähigkeit bezichtigte und auch sonst das scharfe rhetorische Schwert gegen niemanden scheut, gibt sich zart besaitet, wenn es um ihr eigenes Leben geht und die Frage, was Geld und Moral miteinander zu tun haben. Ausführlich beklagt sie „Denunziation“ und „Rufschädigung“.
Sie habe gestanden und gezahlt und fordere nun „das Recht auf Privatsphäre und das Steuergeheimnis“ für sich.

Dass der „Spiegel“ nun über ihre jahrelange Steuerhinterziehung berichtet habe, sei „illegal“, meint Schwarzer. Und damit nicht genug: Sie mutmaßt, dass man ihre Kampagne gegen Prostitution habe diffamieren wollen oder sonst wie auf Rache zielte. Warum sie Steuern hinterzogen hat? Angeblich befürchtete sie, wegen der „Hatz“ auf sie irgendwann ins Ausland gehen zu müssen. Und da war es ihr wohl eine „Beruhigung“ zu wissen, dass dort ein größeres Sümmchen liegt.

http://www.tagesspiegel.de/meinung/steuerhinterziehung-alice-schwarzer-wittert-eine-kampagne-gegen-sich/9421570.html

Gruß Hubert